Para-Leichtathletik: 13,09 Sek über 100 m

Quellenangabe: Sportredakteur  Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 12. 06.2023

„Ich bin über die Ziellinie gesprintet, habe anschließend auf die vollen Stadion-Tribünen geschaut – und da erstmal so richtig realisiert, dass ich gerade meinen ersten Start bei einer Weltmeisterschaft absolviert habe.“ Kim Vaske ist hörbar begeistert von ihrem Debüt bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris.

Am Montagabend stand der 100-Meter-Vorlauf mit der 18-jährigen Emsdettenerin an, die für das „Team Deutschland“ in Paris startet. „Als ich beim Aufwärmen, die Konkurrenten gesehen, war klar, dass hier bei der WM doch alles größer ist, als ich es mir vorgestellt habe. Da war ich doch ganz schön aufgeregt“, schildert Kim, der seit ihrer Geburt der rechte Unterarm fehlt, die Szenerie.

Dann ging es rein ins Stadion. „Die Tribünen waren voll, parallel lief gerade der Weitsprung der Männer. Es lief viel Musik, das war eine coole Atmosphäre. Ich wollte es einfach nur genießen“, sagt Kim. Es folgte ein Probestart. „Dann kamen die Kameras, wir wurden alle einzeln vorgestellt“, so Kim weiter. Zwar hatte sich die junge Dettenerin, die in der Para-Sparte von Bayer Leverkusen trainiert, zuvor gesagt: „Ich habe nix zu verlieren!“, aber nun, so kurz vor dem Start, stieg die Nervosität wieder an.

Ab in den Startblock. Startschuss – „und nach fünf Schritten haben ich gemerkt: Ich bin gut reingekommen. Habe gedacht: Zieh durch!“ Und das tat sie. Kurz nach dem Zieleinlauf wurden die Sprinterinnen wieder aus dem Stadion geführt, „es stand ja schon der nächste Vorlauf an“.

„Ich kannte meine Zeit noch gar nicht“, sagt Kim. „Aber da kamen schon die Trainer zu mir und beglückwünschten mich zur neuen pB.“ Das heißt persönliche Bestzeit! Mit 13,09 Sekunden hatte Kim Vaske diese gerade aufgestellt, hat sich um 0,08 Sekunden gesteigert.

Das 100-m-Finale der besten acht Sprinterinnen hat die Dettenerin zwar verpasst, „aber eine neue Bestleistung beim Saisonhöhepunkt, bei der WM, das ist für mich das i-Tüpfelchen“, jubelt Kim Vaske, die insgesamt auf dem hervorragenden 12. Rang landete.

Nach dem äußerst gelungenen WM-Debüt hat Kim Vaske von der LG Emsdetten am Sonntag ihren zweiten Start in Paris. Dann will sie ab 9.20 Uhr im Weitsprung das Finale erreichen.