Kim Vaske mit XXL-Vorsprung Emsdettens Sportlerin des Jahres

Quellennachweis: Marius Holthaus, Sportredakteur Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 22.01.2024

Die erste Gratulantin war die Mama. Strahlend fielen sich Kim Vaske (18) und ihre Mutter um den Hals. Soeben war am Samstagabend in der Ems-Halle das Geheimnis gelüftet worden, wer Emsdettens Sportlerin des Jahres 2023 ist. Nach der ersten Umarmung schritt die Para-Leichtathletin unter den Klängen des Tina-Turner-Klassikers „Simply the best“ zur Bühne, nahm dort von EV-Redaktionsleiter Christian Busch ihre Sieger-Urkunde entgegen. Tosender Beifall und Standing Ovations der knapp 500 Besucher.

„Ich habe es tatsächlich nicht erwartet“, sagte die Gewinnerin anschließend. Als Einzelsportlerin verfüge sie über weniger Rückhalt als Mannschaften, aber sie habe „bei Freunden, Familie, Verwandten und in der Uni“ dafür geworben, abzustimmen. „Und es hat funktioniert. Ich habe mich sehr gefreut.“

Und wie das funktioniert hat! Mit 23,10 Prozent weist das Mitglied der Laufgemeinschaft Emsdetten einen satten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Kanute Linus Engeln (15,14 Prozent) auf. Doch nicht nur die EV-Leserinnen und -Leser sowie die Internet-Userinnen und -User hatten mehrheitlich für Kim Vaske gestimmt, sondern auch die Fachjury des Stadtsportverbandes, deren Beurteilung 50 Prozent des Gesamtergebnisses ausmacht. Sie alle hatte die junge Leichtathletin mit ihren Erfolgen bei der Para-WM in Paris, wo sie über 200 Meter Zehnte und über 100 Meter Zwölfte der Frauen-Konkurrenz wurde, voll überzeugt.

Seit vergangenem Jahr lebt die Emsdettenerin in Leverkusen, trainiert bei der dortigen Top-Adresse Bayer 04 und studiert in Köln auf Lehramt. Um bei der 2. Dettener Sportsnight persönlich dabei sein zu können, musste sie – wie sie es von der Laufbahn gewohnt ist – richtig Gas geben. „Ich hatte am Morgen noch einen kleinen Testwettkampf in Leverkusen, um zu gucken, wie meine Form für die Hallensaison ist. Danach bin ich mit dem Zug hierher gefahren, war knapp eine Stunde zu Hause und bin dann zur Ems-Halle. Morgen um 10 Uhr geht‘s zurück nach Leverkusen.“ Dort arbeitet sie weiter hart an ihrer Karriere. Sollte Kim Vaske ihr großes Ziel, die Teilnahme an den Paralympics 2024, erreichen, dann dürften ihre Chancen auf den erneuten Titel „Sportlerin des Jahres“ nicht schlecht stehen. Ja, das könne schon sein, lächelt die 18-Jährige, betont aber: „Der Weg zu den Paralympics ist wirklich hart. Aber ich sage nie nie.“

Das sagen die Zweit- und Drittplatzierten

Auffällig: Das Siegerpodest ist in diesem Jahr blutjung. Linus Engeln (16) vom Canu Club Emsdetten, 2023 zweifacher Deutscher Meister, freute sich über seinen Vizetitel: „Finde ich super. Ich habe nicht gedacht, unter die top drei zu kommen.“ Siegerin Kim Vaske habe es „auf jeden Fall verdient“.

Platz drei belegte die zwölf Jahre junge DLRG-Schwimmerin Lena Liese (14,17 Prozent). Zu ihren herausragenden Leistungen zählten unter anderem der Westfalenmeister-Titel mit der Mannschaft und Platz drei im Einzel. Auch sie habe ihren Treppchen-Platz „nicht erwartet. Finde ich aber cool.“

Und generell gilt ja: Wer es überhaupt auf die Kandidaten-Liste geschafft hat, ist schon ein Gewinner!

Bildernachweis: Sportfotograf Bernd Oberheim, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 22.01.2024