Triathlon: Hannah Arlom von der LGE bei der Europameisterschaft auf der Mitteldistanz in den Top Ten

Quellennachweis: Sportredakteur Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 29.08.2023

Platz neun bei der Mitteldistanz-Europameisterschaft im belgischen Menen – eigentlich ein toller Erfolg für Dettens Profi-Triathletin Hannah Arlom. Doch es dauerte, bis die 36-Jährige das auch so sah…

Der Grund: 1,7 km vor dem Ziel wurde Hannah Arlom auf Rang acht liegend noch von der Schweizerin Leana Bissig überholt, konnte nicht mehr gegenhalten, kam daher nach 4:24,29 Stunden als Neunte der Frauen-Elite-Klasse ins Ziel. „Da war ich erst mal ganz schön gefrustet“, gesteht sie einen Tag danach. Doch in längeren Telefonaten leisteten ihre Trainern Guido Bünker und Steffen Schönhut am Sonntagabend erfolgreich Aufbauarbeit, sodass Hannah Arlom nun sagt: „Unter den Top Ten bei einer EM – das ist echt gut! Schließlich war es auch eine lange Saison, u.a. mit der Langdistanz in Roth.“

Die 1,9 km wurde in Menen/Belgien in einem Fluss geschwommen. Da Hannah Arlom bisher noch an keiner Veranstaltung der Internationalen Triathlon Union (ITU) teilgenommen hatte, das aber entscheidend für die Startnummern-Vergabe war, hatte sie „einen schlechten Startplatz“. Trotzdem kam die Dettenerin „gut rein“, auch wenn die Athletinnen zuvor auf das ansonsten übliche Einschwimmen verzichten mussten. So war ihr Neoprenanzug von innen noch nicht nass, „und dann schwimmt man wie auf einem Luftpolster“, schildert Hannah Arlom. An Position sieben kam sie nach exakt 30 Minuten aus dem Wasser und saß 2:54 Minuten später auf dem Rad. „Da ging so richtig die Post ab“, schilderte sie den Rennverlauf. Die spätere Siegerin, Diede Diederiks aus den Niederlanden, düste flott an ihr vorbei. Auch Hannah Arlom trat mächtig in die Pedalen, pendelte von den Positionen her auf den 90-Rad-km zwischen den Rängen fünf bis neun. Ärgerlich: „Die Straßenverhältnisse waren katastrophal!“ Betonplatten, hohe Kanten, Schlaglöcher sowie viele Kurven und Wendepunkte machten die 2×45 km zu keinem Vergnügen.

Hannah Arlom fuhr die erste Runde „wie immer zu schnell“, stieg aber dennoch auf Rang sieben liegend vom Rad und machte sich an den abschließenden Halbmarathon (21,1 km). Die Dettenerin musste eine Läuferin passieren lassen, machte sich als Achte aber daran, zur vor ihr laufenden Italienerin Marta Bernardi aufzuschließen. Dabei lief sie einen Schnitt von 4 Minuten pro Kilometer – das war zu schnell und kostete „viele Körner“. Ab Kilometer 15 lief sie dann 4:25 Min./km im Schnitt mit dem Ziel, als EM-Achte über die Linie zu überqueren.

Doch dann kam die Schweizerin Leana Bissig von hinten herangestürmt und verdrängte Hannah Arlom noch auf Rang neun. Ein Top-Ten-Platz über den sich die Emsdettenerin – wenn auch mit etwas zeitlichem Abstand – dennoch freuen konnte.