Für acht Läuferinnen der LGE sollte der Haspa-Marathon der erste ihres Lebens werden. Sie hatten sich zwei Jahre lang akribisch auf diesen Marathon vorbereitet. Drei weitere Läuferinnen und Läufer und ihr begleitender Trainer Werner Ottenjann hatten bereits Erfahrungen bei Marathonläufen sammeln können.
Während des allerletzten und anspruchsvollsten Trainingsabschnitts wurde der HASPA Marathon Hamburg fünf Wochen vor dem Start abgesagt. In einer ersten Trotzreaktion beschlossen die Marathonies, auf jeden Fall, dann in einem selbst organisierten Event, zu starten. Da das Ziel weg war, haben sie ihr umfangreiches Trainingspensum reduziert. Aber alle trainierten fleißig und regelmäßig weiter, da sie auch für die Teilnahme an den Riesenbecker Sixdays gemeldet hatten. Als dann auch die Riesenbecker Sixdays abgesagt wurden, war die Stimmung unter den Läuferinnen und Läufern sehr bedrückt. Mit weiterer Einschränkung des öffentlichen Lebens, wie erforderlicher Mindestabstand und der Kontaktsperre war dann auch dieses Vorhaben nicht mehr möglich. Allerdings hatte sich der Wille, trotz der widrigen Umstände zu starten, dann halt allein oder aber zu zweit, mit dem gebührenden Abstand zueinander, in den Köpfen der Athleten festgesetzt.
Nach einer Schnapsidee von Janine Sahlmann und einem Anflug von Euphorie, entschlossen sich Diana Baiao und Janine Sahlmann den kompletten Marathon von 42,195 Kilometer unter die Sohlen zu nehmen. Das Wetter war perfekt. Beim Start zeigte das Thermometer 9 Grad, bei strahlendem Sonnenschein, an. Lennox, Janines Sohn, gab pünktlich um 9 Uhr den Startschuss mit seiner Spielzeugpistole ab. Zunächst ging es von de Habichtshöhe in Richtung Elte und von dort über Mesum weiter durch das Venn in Richtung Ahlintel. Nach passieren des dortigen Wasserwerkes ging es durch den Scheddebrock zurück nach Hause. Natürlich hatten die Beiden bei dieser Streckenlänge Verpflegungsstellen organisiert, um sich zu stärken. Die ersten 20 Kilometer fielen ihnen leicht und sie konnten ein für beide gutes Tempo halten. Im weiteren Verlauf der Strecke wurde es zunehmend wärmer und jeder Kilometer spürbar anstrengender. Die letzten 10 Kilometer – die LGE Sommerstrecke – kannten sie nur zu gut und sie wussten es geht, wenn auch langsameren Schrittes, nur noch nach Hause. Das kalte Weizenbier Grapefruit alkoholfrei wartete schon.
Nach rund 4:31 Stunden waren die 42,195 Kilometer absolviert und das Ziel erreicht. Kein Tamtam keine Zuschauer und auch keine Medaille. Trotzdem war es ein toller Lauf und eine interessante Erfahrung. Janine Sahlmann und Diana Baiao sind glücklich und stolz über ihre Leistung bei ihrem Marathondebüt und schon jetzt ganz heiß auf den nächsten und dann „richtigen“ Marathon.
Christine Bauer hatte sich für einen langen, langsamen Dauerlauf (LongJog) entschieden. Der lange, langsame Dauerlauf ist eine unabdingbare Trainingsform insbesondere für Langläufer, die über die Halbmarathondistanz und darüber hinaus laufen wollen. Mit langen, langsamen Läufen wird die Kapazität des Körpers gesteigert, Sauerstoff aufzunehmen und zu verarbeiten. Damit steigt die Ausdauerfähigkeit.
Sie startete um 08:30 Uhr an der Josefstraße und lief über die Lindenstraße und das Wasserwerk Ortheide in Richtung Mesum. Nach einem kurzen Blick auf Elte lief sie über den Ahlbrock an Mesum vorbei in Richtung Tierheim Rote Erde. Von dort über den Wandererrastplatz Grafensteine weiter nach Ahlintel und durch den Scheddebrock. Nach 30,16 Kilometer erreichte sie ihr Ziel Lintels Kotten in 3:36 Stunden.
Auch Diana Beckmann hatte sich für einen LongJog entschieden. Vom Spatzenweg lief sie auf ihrer Haustrecke durch den Brook, über Ahlintel und den Scheddebrook, Richtung Nordwalde in Richtung Greven, am Max-Clemens-Kanal Reckenfeld passierend in Richtung Lintels Kotten zurück zum Spatzenweg. Nach 27,3 Kilometer und 3:03 Stunden hatte sie ihren Marathonersatz beendet.
Carmen Bröker, Jutta Schulte-Austum, Petra Sommer, Berthold Sommer und Werner Ottenjann hatten sich ebenfalls für einen LongJog entschieden und liefen den halben Marathon über 21,1 Kilometer.
Carmen Bröker und Petra Sommer starteten um 10:15 Uhr am Lauftreff am Brook/Sternbusch und wählten eine verlängerte Laufstrecke über Ahlintel, das Wasserwerk, Lintels Kotten, die sie zweimal bewältigten. Sie benötigten hierfür 2:25 Stunden. Jutta Schulte-Austum genoss die Ruhe und Abgeschiedenheit am Rubbenbruchsee in Osnabrück, den sie mehrfach umrundete und die Halbmarathondistanz nach 2:24 Stunden erfolgreich absolvierte.
Berthold Sommer und Werner Ottenjann liefen gemeinsam den Halbmarathon ab 10:00 Uhr von der Rabenstraße durch den Brook über Ahlintel, Gut Grafenstein, Tierheim Rote Erde, durch das Neuenkirchener und das Emsdettener Venn wieder in Richtung Ahlintel und durch den Brook zurück zum Startpunkt. Nach 2:19 Stunden hatten auch sie erfolgreich ihren persönlichen Hamburg-Marathon-Ersatz absolviert.
Nun heißt es für die Marathonies sich für die nächsten Marathons am 13. September in Hamburg und am 04. Oktober in Bremen erneut zu motivieren und vorzubereiten.