Leichtathletik: Stabhochspringerin aus Emsdetten ohne Sprung-Training zur Deutschen Meisterschaft

Quellennachweis: Sportredakteur Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe vom 15. 07.2022

Bei der Emsdettener Familie Schirmbeck wurde in diesen Tagen gepackt, denn am Freitag geht es los. Aber nicht etwa in den Urlaub, wie man vermuten könnte, sondern nach Ulm, genauer ins Donaustadion. Denn dort finden die Deutschen Meisterschaften der Leichtathletinnen und Leichtathleten der Altersklassen U18 und U20 am Wochenende statt. Und die Tochter des Hauses, die 16-jährige Lara, ist dabei.

Im Juni hat sich Lara Schirmbeck aus der Leichtathletik-Abteilung der LG Emsdetten für die Titelkämpfe qualifiziert. in Horn Bad Meinberg meisterte die junge Dettenerin im Stabhochsprung die Höhe von 3,50 Meter und damit auch die geforderte DM-Quali-Höhe von 3,40 Meter. Ein toller Erfolg für Lara Schirmbeck, die natürlich den Titelkämpfen in Ulm entgegenfiebert. Allerdings: Die Voraussetzungen der LGE-Athletin sind eher suboptimal. Denn: „Seit Beginn der Ferien konnte Lara nicht in der Halle in Ibbenbüren trainieren, da die Kreissporthalle ,dicht‘ ist“, erklärt Laras Mutter Sandra Schirmbeck im Gespräch mit der EV.

Das Problem: Die Halle in Ibbenbüren ist derzeit im Kreis Steinfurt die einzige, in der man Stabhochsprung ausüben kann. „Im Rheiner Jahnstadion gab es bis vor Kurzem auch noch eine Stabhochsprunganlage. Aber dort ist die Matte nicht nutzbar“, erklärt Sandra Schirmbeck.

So blieb Tochter Lara seit Ferienbeginn nur das Kraft- und Athletiktraining. Sprünge konnte sie in der finalen Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft nicht üben.

Dabei haben die Schirmbecks alles probiert: „Wir haben beim Kreis wegen einer Sondergenehmigung angefragt“, erzählt Sandra Schirmbeck. Doch die Ausnahme wurde nicht gewährt.

Zudem kommt noch, dass Laras Trainer Reiner Goldbeck aus Ibbenbüren an diesem Wochenende beruflich verhindert sei und daher seinem Schützling in Ulm nicht mit wertvollen Tipps zur Seite stehen kann.

Okay, sieht so aus, als könne Lara Schirmbeck am Samstag ab 11.40 Uhr – dann beginnt der Stabhochsprung-Wettbewerb in der Altersklasse U18 im Donaustadion – höchstens positiv überraschen. Schließlich gehört die 16-jährige Dettenerin dem jüngeren Jahrgang an, hat also – die Quali vorausgesetzt – auch im Jahr 2023 noch mal eine DM-Chance. Ohnehin sei, so Mutter Schirmbeck, „das Jahr 2023 das wichtigere“, hat der Trainer gesagt. Dennoch: Ehrgeiz hat Lara Schirmbeck, die auch im Hochsprung schon starke Resultate erzielt hat. In dieser Disziplin gehört sie übrigens auch dem Landeskader NRW an, im Stabhochsprung hingegen nicht.

Die LGE-Athletin wird dennoch am Samstagvormittag alles geben. Die Anfangs-Höhe von 3,20 m wird sie drin haben. Auch die nächste Höhe (3,35 m) scheint für Lara möglich. Die dritte Höhe, die in Ulm aufgelegt wird, ist 3,50 m, also Laras Bestleistung bisher. Anschließend geht es in 10-Zentimeter-Abständen weiter nach oben.

Laut Teilnehmerliste, die 14 Athletinnen umfasst, ist Lilly Samanski vom TSV Gräflingen die haushohe Favoritin des Wettbewerbs, hat sie doch schon 4,21 m in diesem Jahr übersprungen.

In der Meldeliste folgen Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbisch Hall) mit 3,90 und Jana Fischer (LAZ Ludwigsburg) mit 3,80 m. Im Mittelfeld taucht hier Lara Schirmbeck mit ihren 3,50 m. Aber: Mal schauen, was die Konkurrenz im DM-Wettbewerb drauf hat – und die Daumen für Lara drücken.

 

Auf YouTube gibt es einen Livestream der Jugend-DM 2022. Der Stabhochsprung-Wettbewerb in der Ak U18 mit Lara Schirmbeck beginnt laut Terminplan am Samstag um 11.40 Uhr.