Triumph beim DUT in Emsdetten

Der Sturz eines russischen Kontrahenten ebnete ihm den Weg: Tom Dreyer aus Münster hat am Sonntag den 6. Emsdettener Double Ultra Triathlon (DUT) gewonnen und darf sich damit jetzt Weltmeister nennen. Seine Siegerzeit: 21:26,39 Stunden.

Quellenangabe: Sportredakteur Marius Holthaus, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 16.06.2025

Tom Dreyer war Augenzeuge. Gerade hatte ihn der deutlich führende Maksim Kniazev auf der Radstrecke überrundet, zog gnadenlos immer weiter davon. „Von Weitem habe ich dann gesehen, wie er gestürzt ist“, beschreibt Dreyer. Schwere Schulterverletzung, Krankenhaus – das frühe Aus für den Titelfavoriten aus Russland. Damit war ab Samstagvormittag der Weg frei für Tom Dreyer. Viele Stunden und Anstrengungen später hat es der Münsteraner geschafft. Um kurz vor halb fünf am Sonntagmorgen läuft er am Waldbad strahlend als Erster ins Ziel. Umarmungen. Rhythmischer Beifall der Zuschauer, die bis hierhin ausgeharrt haben. „Simply the best“ von Tina Turner dröhnt aus den Lautsprechern. 21:26,39 Stunden hat Dreyer für die 7,6 km Schwimmen, 360 km Radfahren und 84,4 km Laufen gebraucht. Und da der 6. Emsdettener Double Ultra Triathlon (DUT) gleichzeitig die WM war, darf sich der 28-Jährige nun Weltmeister nennen!

„Überwältigend. Es dauert noch, bis ich es realisiert habe“, jubelte Dreyer nach dem größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Es war sein erster Wettkampf über diese Distanz. Nach der Zielankunft und dem Gratulationsregen musste er sich erst mal hinlegen. „Dehydriert, unterzuckert, Fußgelenke, Magen – alles“, zählte Dreyer seine körperlichen Baustellen auf, während im Hintergrund die ersten frühen Vögel in der Dunkelheit zwitscherten.

Überrascht von seinem Triumph? „Ja, bin ich“, räumte der Sieger ein. Denn unter den insgesamt 61 Triathletinnen und Triathleten aus 19 Nationen befanden sich echte Ausdauer-Asse. Wie eben Maksim Kniazev. Der spätere Unglücksrabe hatte selbstbewusst einen Angriff auf die Weltrekordzeit (18:44,38 Stunden) angekündigt, stieg denn auch am Samstagmorgen nach 1:58 Stunden Schwimm-Zeit als Erster aus dem Becken im Waldbad. Doch die zweite Disziplin wurde ihm schon nach sechs der insgesamt 82 Radrunden zum Verhängnis. Bei einem Überholmanöver in einer Kurve kam er zu Fall, musste schwer verletzt aufgeben. „Er ist einer der Weltbesten“, sagte Mark Hohe-Dorst, Präsident des Weltverbandes IUTA, „aber es gehört zur Herausforderung dazu, sich auf dem Rad richtig einzuschätzen und ins Ziel zu kommen.“

So zog Tom Dreyer, der nach dem Schwimmen mit sechseinhalb Minuten Rückstand Fünfter war, kampflos an dem Russen vorbei, hatte auch schnell die anderen vor ihm Liegenden überflügelt und sich vorne abgesetzt. In Sicherheit wähnte er sich aber längst nicht. Viel zu weit war der noch vor ihm liegende Weg, zumal das schwüle Wetter den Athleten zusetzte. „Auf den letzten 42 Kilometern habe ich alles ausgeblendet“, berichtete Dreyer über seinen harten Kampf auf der abschließenden Laufstrecke, auf den letzten fünf der insgesamt 50 Runden sei es „nur darum gegangen, ins Ziel zu kommen“. Dort hatte er fast eineinhalb Stunden Vorsprung auf den Zweiten Maximilien Vuylsteke aus Frankreich (22:53,35 Stunden).

Nach seinem Triumph musste der neue Weltmeister noch die Dopingprobe hinter sich bringen. Dann ging es zum in der Nähe gemieteten Appartement. Endlich schlafen.

Die schnellste der sechs Frauen und somit neue Weltmeisterin ist Lisa Helm aus Fürth. Sie benötigte 23:42,03 Stunden.

Weitere Bilder und Videos sind unter den nachfolgenden Links zu sehen:

https://www.doubleultratriathlon.de/impressionen-1/

https://www.instagram.com/doubleultratriathlonemsdetten/

https://www.facebook.com/stories/104365688394373/UzpfSVNDOjY4NzcxODQ4NzQzOTMzMA==/?view_single=false

https://my.hidrive.com/share/4mzt5ujcds#$/