DUT: Pole schwimmt 7,6 Kilometer in 1:46:31 Stunden
Quellenangabe: Sportredakteur Ferdi Recker, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 12.06.2023
Samstag in der Früh, punktgenau um 7 Uhr: Dirk Magnus, Orga-Chef der LGE für den DUT 2023, gibt das Startsignal – der sportliche Teil bei der 5. Auflage des Double Ultra Triathlons Germany ist eröffnet. 32 Herren und acht Damen starten auf die 7,6 Kilometer lange Schwimmstrecke. Die Moderatoren Bernhard Vogel und Frank Lüttmann hatten Sportler und Zuschauer passend auf den Start vorbereitet. Am gegenüberliegenden Beckenrand wird ein attraktives Feuerwerk gezündet. Sehenswert für die Zuschauer, die schon zahlreich im Waldbad vertreten sind und dem Start des großen Events einen würdigen Rahmen verleihen.
Feuerwerk? Die Athleten haben andere Sorgen, denn es wartet eine Gesamtstrecke von 452 Kilometern, eine Mega-Herausforderung. Sehr angespannt sicherlich die Damen und Herren im Teilnehmerfeld, die erstmals in ihrer Karriere für einen Double Ultra Triathlon gemeldet haben. Pack ich das? Werde ich am Sonntag finishen?
Natürlich spielt das Wetter keine zu unterschätzende Rolle. Beim Start um sieben Uhr am Samstag sind es schon 17 Grad, gegen neun Uhr zeigt das Thermometer schon um die 20 Grad, es sollen an beiden Wettkampftagen mehr als 30 Grad werden. Das muss doch nicht sein…
Mentale Vorbereitung in vollem Gange
Wir drehen die Uhr kurz zurück – mehr als eine Stunde vor dem Start, so gegen 5.45 Uhr: Die Athleten-Stadt auf dem Parkplatz ist erwacht. Sportler und Betreuer krabbeln aus den Zelten, andere schauen noch etwas verschlafen aus ihrem Wohnwagen. Wenige Sportler haben den Neoprenanzug schon „halb“ angezogen haben, er baumelt locker um die Hüfte. Einige Athleten gehen völlig in sich versunken auf und ab, die mentale Vorbereitung ist in vollem Gange, jeder macht das auf seine Art. Einige suchen intensiv das Gespräch mit Betreuern, andere wollen jetzt rein gar nichts mehr hören.
Jetzt ist es 6.35 Uhr, die Athletinnen und Athleten schlendern locker in Richtung Waldbad. Sie schieben ihr Rad, stellen es am vorgesehenen Standort in der Wechselzone ab. Noch einmal werden alle Sachen, die man für die Radstrecke benötigt, passend zurechtgelegt. Es geht beim Double Ultra Triathlon zwar letztlich nicht um jede Sekunde, doch wer hat schon etwas zu verschenken?
Kraul-Stil ist die bevorzugte Schwimmart
Ein beeindruckendes Bild im Hauptbecken im Waldbad. Kraftvoll ziehen die Damen und Herren ihre Bahnen, Kraul-Stil ist die bevorzugte Schwimmart, ab und zu auch Brust-Schwimmen, quasi als kurze Erholungs-Phase. Die Athleten schwimmen so exakt wie ein Uhrwerk, da spürt man förmlich die vielen Trainingskilometer.
Um exakt 8.46 Uhr springt der Pole Pawel Najmowicz aus dem Wasser, nach superstarken 1:46:31 Stunden. „Diese Schwimmzeit ist um satte 40 Sekunden schneller als die Zeit beim aktuellen Weltrekord von Robert Karras“, informiert Bernhard Vogel. Das kann ja noch heiter werden…
Margit Schreiber schnellste Dame
Applaus und Anfeuerungs-Rufe begleiten Pawel auf dem Weg in die Wechselzone. Unterwegs wird der Neoprenanzug schon abgestreift, flott rein in trockene Klamotten, Socken an – und ab geht’s. In Strümpfen schnell auf dem roten Teppich zur Blumenstraße, die Spezialschuhe sind an den Rad-Pedalen befestigt.
Es warten 360 Kilometer im Sattel, 82 Runden mit 4,412 Kilometer liegen vor dem führenden Pawel Najmowicz und den folgenden Sportlern Waldemar Konczak (1:57,44 Std. Schwimmzeit) und Leopold Weinheimer (2:08:24 Std.). Schnellste Dame auf den 7,6 Kilometern im Wasser ist Margit Schreiber, in starken 2:26.52 Stunden. Auf Rang zwei bei den Damen schwimmt Anja Deiters in 2:26:52 Std.
Um 11.45 Uhr ist der Schwimmwettbewerb beendet, nach 3:44.36 Stunden hat es auch Olaf Fink geschafft, auch ihn begleitet Applaus in die Wechselzone.
Das ist im Becken erlaubt:
Über die 7,6 Kilometer lange Schwimm-Strecke gelten beim Double Ultra Triathlon klare Regeln, weil sich schließlich mehrere Athleten eine Schwimm-Bahn teilen: Geplante Überholvorgänge müssen stets frühzeitig gestartet werden, sie sind nicht mehr erlaubt auf den letzten zehn Metern vor einer Wende.
Die farbigen Badekappen müssen getragen werden. Denn anhand der zugeteilten Farbe ist der Starter für die Rundenzähler und die Zuschauer erkennbar. Ein Neoprenanzug ist Pflicht, weil es trotz einer Wassertemperatur von knapp 24 Grad Celsius bei bis zu vier Stunden Schwimmzeit zu Unterkühlungen kommen kann.
Eine Begleitperson darf am Beckenrand gegenüber dem LGE-Personal zu jeder Zeit Verpflegung an den Sportler reichen. Die absolvierten Schwimm-Bahnen werden vom LGE-Personal manuell gezählt, allein die Offiziellen bestimmen, wann die 7,6 Kilometern absolviert sind.
Vor den letzten beiden Bahn wird den Athleten zur Information eine Tafel „100 Meter“ ins Wasser gehalten. Der Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren darf nach Verlassen des Beckens nur in der eingerichteten Wechselzone erfolgen.
Bilder: Sportfotograph Bernd Oberheim, Emsdettener Volkszeitung
…Profi-Triathletin Hannah Arlom
Hannah Arlom, Profi-Triathletin der LG Emsdetten, wird am 25. Juni beim berühmten Datev-Challenge in Roth starten wird. Am Samstag um 7 Uhr, zum Start des DUT 2023, war Hannah bereits eine lockere Trainingsstrecke gelaufen.
Zum Sonnenaufgang schon Hochleistungssport. Ist das normal für dich?
„Von nichts kommt halt nichts!“
Ein zweifacher Triathlon mit insgesamt 452 Kilometern, dabei Temperaturen über 30 Grad. Das geht doch gar nicht, oder?
„Hitze ist immer noch besser als Regen und Kälte. Denn bei Kälte würde in der Nacht der Körper sehr stark abkühlen, das ist nicht gut.“
Die Hitze ist wirklich kein Problem für Ausdauersportler?
„Ich starte gern bei solchen Temperaturen. Man muss natürlich immer wieder dafür sorgen, dass man sich herunterkühlt, immer wieder Wasser über den Körper schütten, zudem viel trinken. Ferner sind Elektrolyte besonders wichtig. Doch die jetzt in Emsdetten startenden Sportlerinnen und Sportler kennen sich aus. Sie nehmen halt jedes Wetter, wie es kommt. Das ist kein Problem.“