Triathlon: Sturz auf der Rad-Strecke / Guido Bünker (LGE):

Quellenangabe: Sportredakteur Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 27.06.2023

„Im Fußball würde man wohl sagen: Schlecht gespielt aber ein 0:0 gerettet.“ Etwas untypisch fasste Guido Bünker sein „Wiedersehen“ mit dem Langdistanz-Triathlon in Roth zusammen.

31 Jahre nach seiner Roth-Premiere war der Dettener Dreikämpfer eben dort wieder am Start, trotzte der der enormen Hitze – „beim Laufen am Kanal waren es phasenweise 37, 38 Grad“ – und kam mit einer Zeit „knapp über 13 Stunden“ ins Ziel. „Geschafft!“ Stellte der 54-Jährige total erschöpft fest und heraus, dass es sein einziges Ziel war, „irgendwie durchzukommen“. Irgendwie die 3,8 km Schwimmen, 180 km auf dem Rad und den abschließenden Marathon (42,195 km) dieses weltgrößten Triathlons zu meistern.

Denn seine zweite Langdistanz war für Guido Bünker ein wahrlich schwere … „Das Schwimmen lief schlecht“, urteilte Bünker in der Analyse. „1:10 Std. hatte ich angepeilt“, 1:14,28 Std. hat er für die 3,8 km im Kanal gebraucht, auch weil es beim Start der Amateure ziemlich voll war „und ich beim Schwimmen viele Füße ins Gesicht bekommen habe“.

Radfahren und Laufen sind die stärkeren Disziplinen Bünkers. Doch nach den ersten 10 Rad-Kilometern „ist mir ein anderer Triathlet ins Heck gefahren“. Bünker stürzte, verletzte sich aber glücklicherweise nicht. Schlimmer als der Sturz war, dass „das Schaltwerk“ seines Triathlonrades verbogen war. War das jetzt schon das Aus für den Dettener? „Ich konnte es zum Glück geradebiegen und weiterfahren“, so Bünker. Bis Kilometer 130 „lief es danach gut“. Dann kam „bei 30 Grad im Schatten“ der Hitze-Hammer. „Nur: Schatten war da nirgendwo an der Strecke.“

Doch Bünker hielt auch die letzten 50 Rad-Kilometer durch, stieg nach 6:04,40 Stunden vom Velo. Sein Problem: „Ich war überhitzt, konnte daher gar nicht loslaufen.“ Was tun? Bünker goss sich am Verpflegungsstand zwei Becher Wasser über den Kopf, trank ganz viel und „bin die ersten 5 Kilometer des Marathons gegangen“.

Und dann ging‘s plötzlich: „Ich konnte laufen, habe gar Durchschnittszeiten von 5:30 Minuten bis 6 Minuten pro Kilometer geschafft.“ Bis Marathon-Kilometer 20 „lief“ es gut für den Dettener, dann bekam er erneut Probleme. „Für mich ging es ab da nur noch darum, irgendwie ins Ziel zu kommen“, schildert Guido Bünker. Längst war klar, dass er seine anvisierte Ziel-Zeit von 11:30 Stunden nicht erreichen würde. In 5:31,53 Stunden bewältigte Guido Bünker die 42,195 Lauf-Kilometer und erreichte nach insgesamt 13:01,49 Stunden als 2345. der Gesamtwertung und 174. der Altersklasse (Ak) 55 „völlig geschafft“ das Ziel. Zeit und Platzierung waren dem Triathleten des LG Emsdetten egal, ihm ging es darum, 31 Jahren nach seinem ersten Start bei der Langdistanz in Roth erneut diese Tortur zu meistern. Und das hat Guido Bünker geschafft.