- Para-Leichtathletin Kim Vaske präsentierte sich bei der Deutschen Freiluft-Meisterschaft in Leichlingen erneut in guter Form. Der 20-Jährigen, sportlich bei der LG Emsdetten groß geworden und mittlerweile für Bayer Leverkusen am Start, fehlt seit der Geburt ein Unterarm.
Para-Leichtathletin auf dem Weg zur WM
Vor wenigen Wochen erst hat Kim Vaske aus Emsdetten die WM-Norm im Kugelstoßen deutlich geknackt. Auch bei der Deutschen Meisterschaft präsentierte sie sich jetzt in guter Form.
Quellenangabe: Sportredakteur Marius Holthaus, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 20.06.2025
Eine Deutsche Meisterschaft ist für Kim Vaske mittlerweile fast schon Routine. Oder war sie vor den Titelkämpfen am vergangenen Wochenende noch nervös? „Aufgeregt bin ich vor jedem Wettkampf, das gehört dazu, das braucht man auch“, antwortet die gebürtige Emsdettenerin, „aber ich kann es mittlerweile besser steuern als letztes Jahr in Paris.“ Damals, bei ihren ersten Paralympics, blieb sie in ihrer Paradedisziplin Kugelstoßen weit unter ihren Möglichkeiten. Abgehakt.
Vaskes nächstes Großereignis steht bereits bevor: die Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaft vom 27. September bis 5. Oktober in Indien. Vor wenigen Wochen hatte die 20-Jährige mit 10,82 Meter die WM-Norm deutlich überboten. Die liegt in diesem Jahr bei 10,66 Meter. Und exakt diese Weite schaffte Vaske jetzt auch bei den Deutschen Meisterschaften in Leichlingen (Rheinland). Damit zeigte sie sich „sehr zufrieden. Ich habe die WM-Norm noch mal bestätigt.“ Auch mit ihrem dritten Platz konnte sie bestens leben. Immerhin war es für Vaske, die im Vorjahr noch in der U20 antrat, die erste Deutsche Freiluft-Meisterschaft bei den Frauen. Und: Da es offene Meisterschaften waren, durften auch internationale Top-Athletinnen mitmachen. Eine davon, eine Niederländerin, die ebenfalls 2024 bei den Paralympics am Start war, holte den Sieg.
„Ich muss den Fehler noch finden“
Zudem trat Vaske im 100-Meter-Sprint an, qualifizierte sich mit 13,66 Sekunden im Vorlauf fürs Finale, wo sie in 13,59 Sekunden Sechste wurde. „Ich bin in dieser Saison schon schneller gelaufen“, haderte sie. Auf den leichten Gegenwind in Leichlingen wollte sie es nicht schieben. „Ich muss im Training den Fehler noch finden.“
Ein spannendes Datum für Kim Vaske ist der 6. Juli. Dann geht es um die Nominierungen für die WM. Sie hat zwar sportlich alles dafür getan, dass der deutsche Verband sie mit nach Neu-Delhi nimmt, möchte aber natürlich endgültige Klarheit haben. Ende Juli dann steht eine Reise mit ihrer Trainingsgruppe von Bayer Leverkusen nach Nizza an. Dort bereiten sich die Nominierten auf die WM vor.