Leichtathletik: Dettenerin bei Paralympics

Quellenangabe: Sportredakteur Marius Holthaus, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 24.08.2024

Eine fröhliche Kim Vaske (19) meldet sich am Telefon. „Ich bin grad an der Côte d’Azur, gucke von meinem Fenster aufs Mittelmeer“, sagt sie lachend zur EV. So traumhaft schön es in Südfrankreich auch sein mag: Die Emsdettenerin freut sich schon riesig auf Montag. Dann geht die Reise weiter. Nach Paris! Zu den Paralympics! Einzug ins olympische Dorf! Zwei Tage später an Place de la Concorde und Champs-Elysées die große Eröffnungsfeier mit allen teilnehmenden Nationen!

Mittendrin: Kim Vaske. Sie hat im Kugelstoßen sowie im 100- und 200-Meter-Sprint die Quali gepackt. „In unserem gesamten Team steigt die Vorfreude. Wir sind alle ganz hibbelig“, beschreibt sie ihre Gefühlswelt. „Lange hieß es nur grob, dass wir Ende August nach Paris fahren. Jetzt sagen wir: Montag geht‘s los. Es wird immer realer.“

Vorgelagert ist ein einwöchiges Trainingscamp an der Côte d’Azur. Kim Vaske, die seit 2023 in Köln auf Lehramt studiert, ist dort mit ihren Leverkusener Teamkollegen, die ebenfalls die Quali in der Tasche haben. Zum Tross gehören zehn Leichtathleten, zwei Trainer, eine Physiotherapeutin, eine Ärztin, ein Team-Manager und ein Prothesen-Fachmann. Vormittags, ehe die große Hitze anrückt, wird trainiert. Nachmittags ist Pflege angesagt: „Physio, Strand, Seele baumeln lassen“, beschreibt Vaske. Es gehe darum, sich den Feinschliff zu holen und noch mal zur Ruhe zu kommen, ehe der Trubel beginnt.

Wie herausragend, wie groß das bevorstehende Ereignis ist, zeigt sich auch hieran. Vor wenigen Wochen sind die Sportler für Paris eingekleidet worden. Neben den Wettkampf-Klamotten gibt es u.a. verschiedene Outfits für Eröffnungs- und Schlussfeier, für den Medien-Bereich, wo die Sportler der internationalen Presse Rede und Antwort stehen, sowie Alltagskleidung fürs Olympische Dorf. Das zu erkunden, darauf freut sich Kim Vaske ebenfalls schon. Die kürzlich dort ausgezogenen Teilnehmer der Olympischen Spiele haben fleißig bei Instagram gepostet, was das Dorf alles zu bieten hat. „Vor dem deutschen Haus gibt es eine Corona-Bar, mit alkoholfreiem Corona-Bier“, nennt sie ein Beispiel.

Im Mittelpunkt steht natürlich der Sport. Für Vaske wird es an folgenden Tagen ernst: 3. September (100 m), 4. September (Kugelstoßen) und 7. September (200 m). Angefeuert wird sie vor Ort auch von Papa, Mama, Bruder und beiden Omas. Und: Zufällig urlauben just zu den Spielen ihre besten Emsdettener Freundinnen Luisa, Julia, Anni, Lotte und Antonia in Paris, werden beim Kugelstoßen dabei sein, samt Plakaten oder Ähnlichem. Kim Vaske schmunzelnd: „Sie werden auf der Tribüne nicht unauffällig bleiben.“

Die 19-Jährige sieht sich „auf den Punkt fit. Aber beim Wettkampf selbst spielen viele Faktoren eine Rolle“. Klar ist: Eine Medaille wäre angesichts der starken Konkurrenz und Kim Vaskes jungem Alter der absolute Wahnsinn. Doch allein dabei zu sein, ist es ja auch schon: Wahnsinn!