Gymnasium fördert als Partnerschule junge Top-Athleten / Kim Vaske

Quellennachweis: Sportredakteur Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 30.04.2022

Die Karatekämpferin Angelika Pankratov, der Basketballer Joshua Sievers, der Kanute Maxi Thalmann, der Skeetschütze Linus Wienker, der Fußballer Jannik Borgmann, TVE-Handballer Yannick Terhaer oder Para-Leichtathletin Kim Vaske – sie alle, und noch einige mehr, profitierten, oder profitieren davon, dass das Gymnasium Martinum „bereits seit 2004 Partnerschule des Leistungssports ist“. Das betont Olaf Cimanowski. Und der muss es wissen, denn er ist stellvertretender Leiter der Dettener Schule.

Die 17-jährige Kim Vaske geht in die 11. Klasse des Gymnasiums. Die junge Leichtathletin ist Mitglied im Nachwuchs-Bundeskader des Deutschen Behindertensportverbandes, ihr fehlt ein großer Teil ihres rechten Unterarmes. „Der Weitsprung und der 100-Meter-Sprint“ sind ihre stärksten Disziplinen. Zudem ist die blonde Kim auch noch ein Ass im Dreisprung, „aber diese Disziplin gibt es im Para-Sport leider nicht“, erklärt sie. So zeigt die Leichtathletin der LG Emsdetten ab und an bei Dreisprung-Wettkämpfen eben der gleichaltrigen Konkurrenz ohne Handicap die Grenzen auf.

Damit Kim Vaske Top-Leistungen bringen kann, trainiert die junge Emsdettenerin fast täglich. „Mal in der Gruppe in Rheine“ unter Leitung von Martin Lange vom TV Jahn, oder „allein hier in Emsdetten“. Aber immer nach den Trainingsplänen, die Matthias Esser von ihrem zweiten Verein, dem TSV Bayer Leverkusen, für sie verfasst hat. „So oft es geht, fahre ich daher auch am Freitag nach Leverkusen, um dort mit unserer Stützpunkt-Gruppe am Wochenende zu trainieren“, schildert Kim, die im Rheinland dann „bei einer Freundin übernachtet“.

Sport und Schule – im Jahr 2023 peilt Kim das Abitur an – sind ihre großen Schwerpunkte. Da ist schon Management-Talent gefragt, um alles zu organisieren. Daher ist sie sehr dankbar, „dass es kein Problem ist, wenn ich mal Freistellungen von der Schule brauche. Um an Wettkämpfen oder Trainingslagern teilzunehmen, bekomme ich jede Unterstützung, die ich brauche.“

Mit den Schülerinnen und Schülern des Leistungssport-Programms des Gymnasiums spricht Olaf Cimanowski die Dinge ab: „Mit Kim setze ich mich in der Regel dreimal im Jahr zusammen, dann planen wir die Termine.“

Cimanowski steht auch in Kontakt mit Kims Fachlehrern, „sodass wir schnell reagieren können, wenn sie mal – was bei ihr zum Glück nicht der Fall ist – Lehrstoff nachholen muss“, erklärt er.

Während er das tut, hat sich Kim Vaske auf dem Cardio-Rad im TVE-„Kraftwerk“ schon mal warmgefahren. Für die 17-Jährige steht heute eine Krafteinheit an, dazu nutzt sie eine Freistunde, ist schnell ins nahe TVE-Fitness-Center gedüst.

„Wir kooperieren sehr gern mit dem Gymnasium“, betont TVE-Präsident Dirk Kersting. „Für die Schülerinnen und Schüler ist es daher auch sehr wichtig, dass unsere Sportstätten in der Nähe der Schule liegen.“

Kim Vaske nutzt die Möglichkeiten im „Kraftwerk“ an der Borghorster Straße „zwei-, dreimal pro Woche. Vor Kurzem hat es draußen geschüttet, auf meinem Trainingsplan stand eine Laufeinheit. Die habe ich dann nicht auf der Tartanbahn im Salvus-Stadion, sondern hier auf dem Laufband absolviert“.

Kersting und Cimanowski wuchten schwarze 20-Kilo-Eisenscheiben aufs Kraftgerät. Insgesamt hat Kim 80 Kilo aufgelegt, macht damit Kniebeugen. Danach schnallt sie sich eine Spezialprothese an die rechte Hand, bevor sie – eine Hantelstange über Kopf haltend – Ausfallschritte absolviert.

Das Ziel der jungen Para-Leichtathletin ist es, dass sie in Kürze „beim Grand Prix im italienischen Jesolo“ (6. bis 8. Mai) gute Leistungen bringt. „So ein Grand Prix ist quasi wie die Champions League im Fußball“, erläutert sie. Und im Juni steht der nächste Grand Prix an – in Paris! „Im gleichen Stadion findet im Jahr 2023 auch die Para-Weltmeisterschaft statt“, offenbart Kim Vaske ihr Traum-Ziel. Dafür will und wird sie weiterhin alles geben – und ihre Schule, das Gymnasium Martinum Emsdetten, unterstützt sie dabei als Partnerschule des Leistungssports nach Kräften.