Profi-Triathletin Hannah Arlom / Erste Langdistanz in Roth

Quellennachweis: Sportredakteur Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 15.02.2023

Hannah Arlom läuft. Lange. Sehr lange. Ein Lauf-Trainingstag der Emsdettener Profi-Triathletin kann schon mal so aussehen: Am Samstag erst ein 10-km-Lauf allein, anschließend mit den Kollegen der LG Emsdetten 15 Kilometer bei der Vereins-Aktion „Fit in den Frühling“ und danach noch einen kurzen „Fünfer“ hintendran. Macht insgesamt 30 km.

„Die Distanzen werden länger“, stellt Hannah Arlom fest. Müssen sie auch, denn die Triathletin hat in diesem Jahr Großes vor: Am Sonntag, 25. Juni, startet die 35-Jährige beim Challenge-Wettbewerb in Roth.

„Hier wird Triathlon-Geschichte geschrieben“, lautet der Slogan des Veranstalters dieses legendären Langdistanz-Wettbewerbes: 3,8 km Schwimmen im Main-Donau-Kanal, danach 180 km auf dem Rad durchs hügelige Frankenland und abschließend noch einen Marathon-Lauf (42,195 km) bis zum Ziel in Roth. Für Hannah Arlom ist es die Premiere auf der Langdistanz.

„Seit November 2022“ bereitet sich die Emsdettenerin auf diesen Wettbewerb vor. Bei Mitteldistanz-Triathlon-Wettbewerben hat sie ihre Klasse schon gezeigt. Aber nun, im Juni 2023, steht in Roth die Königsdisziplin an.

„Ich bin noch keinen Marathon gelaufen“, merkt sie im Gespräch mit der EV an. Im Vorjahr hatte sie sich zwar für den Münster-Marathon angemeldet, musste aber „umplanen“, da zuvor ein Wettbewerb ausgefallen war.

„Nach 180 Kilometern auf dem Rad noch einen Marathon – das ist eine Herausforderung. Davor habe ich Respekt“, gesteht sie. Damit es klappt und sie am 25. Juni in Roth „finisht“, spult sie derzeit im Schwimmbecken, auf dem Rad und mit den Laufschuhen Tag für Tag viele Trainings-Kilometer ab.

Steffen Schönhut, ihr Coach aus Hamburg, und Guido Bünker, erfahrener Triathlet und Trainer vor Ort – beide starten übrigens auch in Roth –, haben die Pläne für sie ausgearbeitet.

Hallo Hannah. Wie läuft die Vorbereitung auf deine Langdistanz-Premiere in Roth?

Hannah Arlom: Gut. Es kommt was, das merkt man. Die Distanzen im Training werden länger, aber wir wollen ja auch die Schnelligkeit nicht außer Acht lassen. Das Zeitlimit von 16 Stunden möchte ich am 25. Juni nicht ausnutzen.

Ich darf aber im Wettbewerb auch nicht überziehen, vor allem beim Radfahren.

Die Konkurrenz im Profi-Bereich der Frauen ist gewaltig.

Ich glaube, so ein Feld hat es bei den Frauen noch nicht gegeben.

Der Veranstalter wirbt damit, dass sieben aus den Top-Ten der Profi-Triathletinnen am Start sind sowie alle Weltmeisterinnen seit dem Jahr 2015.

Ja. Es ist durchaus möglich, dass am 25. Juni auch die Weltbestzeit fällt. Anne Haug und Laura Philipp aus Deutschland, Daniela Ryf aus der Schweiz, die Britinnen Laura Siddall, Fenella Langridge und Ruth Astle, oder Chelsea Sodaro aus den USA – das ist neben dem Ironman auf Hawaii das beste Starterfeld, das es gibt. Da kann ich nicht mitziehen. Wenn ich es versuchen würde, könnte ich nach dem Schwimmen aufhören.

Also musst du dir Kräfte gut einteilen. Was für eine Ziel-Zeit strebst du an?

Das kann ich jetzt schwer abschätzen. 9:59 Stunden wären super. 9:29 Stunden wären ein Traum. Und (lacht): Wenn mich meine beiden Trainer, die ja auch in Roth aber in den Altersklassen starten und erst nach uns Profis ins Wasser springen, unterwegs einsammeln, dann habe ich auf jeden Fall was falsch gemacht…

Im Jahr 2022 siegte Anne Haug in 8:22,42 Std. in Roth. Mit einer Zeit von 9:29 Std. wäre man im Vorjahr auf Platz acht gelandet.