Triathlon: Dirk Magnus von der LG Emsdetten hat den Ironman Frankfurt gemeistert

Quellenangabe: Sportredakteur Christoph Niemeyer, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 08.07.2023

„Ich bin ein bisschen müde, habe aber kaum Muskelkater – es geht mir gut.“ Das sagt Dirk Magnus von der LG Emsdetten Anfang der Woche. Und das ist durchaus überraschend.

Denn der 46-Jährige hat zwei Tage zuvor 14 Stunden, 34 Minuten und 22 Sekunden lang am Stück Sport getrieben. Hat 3,8 Kilometer geschwommen, ist anschließend 182 Kilometer auf dem Rad durch die hügelige Landschaft rund um Frankfurt gedüst und hat abschließend noch einen Marathon gelaufen.

Denn Dirk Magnus hat den „Ironman Frankfurt“, einen der größten Langdistanz-Triathlon-Wettbewerbe in Deutschland absolviert. Hat „gefinisht“, wie die Dreikämpfer sagen! Und das ist ein toller Erfolg.

„Mir geht es nicht um die Zeit, für mich geht es ums Ankommen“, erklärt Magnus. „Das Erlebnis ist für mich wichtig.“ Und so fand er, trotz aller Anstrengung, den Frankfurt-Triathlon „super schön, ein wirklich toller Wettbewerb“, schwärmt der Emsdettener.

Dabei war seine Vorbereitung auf diese Langdistanz „eher suboptimal“. Warum das? „Ich hatte im Vorfeld einfach zu viele Termine“, erläutert Dirk Magnus. So war er beim Salvus-Teekottenlauf der LG Emsdetten, der Anfang Mai stattfand, ebenso federführend in die Organisation eingebunden wie beim Double Ultra Triathlon (DUT) rings ums Waldbad im Juni. Hier fungiert er gar als Vorsitzender des ausrichtenden Vereins. „Und dann noch Anfang Juli den Ironman Frankfurt“, fügt er an. „Drei große Sachen, die jeweils viel Vorbereitung benötigen, binnen drei Monaten. Da tritt aufgrund der vielen Termine das Triathlon-Training ab und an etwas in den Hintergrund.“ Zumal sich die kalte Jahreszeit zu Beginn des Jahres 2023 ziemlich lang hinzog und Magnus daher „erst spät ins Rad-Training einsteigen konnte“. Was Folgen hatte…

„Das Schwimmen im Langener See war mega-schön“, berichtet der LGE-Triathlet von der ersten Disziplin. „Viel schöner als z.B. in Roth, wo man im engen Kanal schwimmt.“ Da der Dettener im Winter viel Zeit im neuen Hallenbad verbracht hat, fiel seine Schwimmzeit mit 1:25,44 Std. über die 3,8 km „sehr gut aus“. Auch die erste der zwei Radrunden „durch das landschaftlich schöne, aber hügelige Gebiet rund um Frankfurt lief richtig gut“. Die letzten 40 km vor dem Wechsel zum Laufen wurden aber richtig fies: „Wir hatten plötzlich sehr strammen Gegenwind – und der hat mir den ,Stecker` gezogen“, beschreibt Magnus. 6:55,30 Stunden benötigte er daher für die 182 Rad-Kilometer.

Und ging dann den abschließenden Marathon an. Wobei „gehen“ quasi wörtlich zu nehmen ist. „Ich hatte es zum ersten Mal bei einem Wettkampf, dass ich keine Nahrung mehr zu mir nehmen konnte. Ich konnte nur Cola oder Wasser trinken“, schildert Magnus das Problem.

Er versuchte, loszulaufen, „doch nach 200, 300 Metern krampfte mein Magen – und ich bin wieder ein Stückchen gegangen.“ Keine guten Voraussetzungen, um eine 42,195 km lange Marathon-Distanz zu schaffen.

Doch Dirk Magnus ist keiner, der einfach aufgibt. Er probierte es immer wieder und kam dann doch noch ins Laufen. Nach 5:57,04 Stunden hatte er es geschafft, lief unter dem Applaus Tausender Zuschauer nach insgesamt 14:34,22 Stunden im Ziel auf dem Frankfurter Römer ein: „Ein tolles Erlebnis, auch wenn man erst gegen Ende des Triathlons im Ziel ankommt“, beschreibt der Emsdettener die Atmosphäre auf dem Platz in der Frankfurter City. Zeit hin, Zeit her – Magnus ist stolz darauf, dass er den Ironman Frankfurt geschafft hat. Und das, obwohl „die Schwerkraft für mich als 1,90 m großen und gut 100 Kilo schweren Athlet wahrlich ein Feind ist“.

Warum Frankfurt und kein anderer Dreikampf?

Dirk Magnus: Der Event-Charakter bei einem großen Triathlon ist schlichtweg schön. In Deutschland gibt es eigentlich nur drei große Triathlon-Wettbewerbe: Roth, Hamburg und eben Frankfurt. In Roth war ich im Jahr 2019 am Start. Hamburg passte in diesem Jahr bei mir terminlich nicht – also Frankfurt.

Was ist an Frankfurt so besonders?

Das ist einfach ein schöner Triathlon mit vielen Teilnehmenden. Das Schöne daran ist, dass man auch am Ende nicht allein auf der Strecke unterwegs ist.

Du hattest familiäre Unterstützung vor Ort?

Ja. Meine Frau und unsere Kinder waren an der Strecke. Ohnehin kann man sich nur auf einen Langdistanz-Triathlon vorbereiten, wenn zuhause ganz viel Verständnis dafür vorhanden ist.

Abschlussfrage: Die „Hälfte“ hast du in Frankfurt ja geschafft. Gehst du nun beim nächsten Dettener DUT an den Start?

Diese Frage habe ich mir während des Wettbewerbs auch gestellt. Die Antwort: Nein! So viel Zeit habe ich einfach nicht.