Sandra Grave und Diana Beckmann (LGE) laufen erstmals 42,195 km

42,195 Kilometer! Einmal im Leben einen Marathon laufen. Ein großes Ziel für viele LGE-Läuferinnen und -Läufer. Auch für Sandra Grave und Diana Beckmann. Am 19. April sollte es nach Monaten intensiver Vorbereitung endlich soweit sein. Diana Beckmann hatte sich für den Hamburg-Marathon angemeldet, Sandra Grave wollte in Enschede starten.

Doch Corona machte dem LGE-Damen-Duo einen fiesen Strich durchs Debüt. Sandra: „Ich war echt traurig, als klar war, dass der Marathon aufgrund der Pandemie nicht stattfinden würde. Wofür habe ich denn bei Wind und Wetter die langen Trainingsläufe absolviert?“

Diana ging‘s ähnlich. Und als sich die beiden Lauf-Freundinnen dann wenig später beim Einkaufen trafen, beschlossen sie: „Am 3. Mai machen wir‘s!“ Wenn es mit dem Marathon-Debüt in diesem Jahr in Hamburg bzw. Enschede nicht klappt, dann laufen wir halt unseren „Coronathon“ zuhause.

Und so machten sich die beiden Frauen an die Organisation, tüftelten eine Strecke aus, die Standorte der Verpflegungsstationen und besorgten auch Medaillen und Urkunden. Wenn schon, dann auch richtig…

Start war am Sonntag, 3. Mai, am Haus der Familie Beckmann am Spatzenweg in Emsdetten. Von dort aus liefen Sandra und Diana zunächst in Richtung „Lintels Kotten“, dann weiter in den Scheddebrook, vorbei am Wasserwerk, danach durch Ahlintel wieder zurück zum Haus der Familie Beckmann. „Diese 15-km-Strecke haben wir zweimal absolviert“, erklärt Diana. Abschließend folgte eine 3. Runde, um die 42,195 km voll zu machen. Diesmal bogen sie hinter dem „Kotten“ auf Kiwitts Damm ab, vorbei am Wasserwerk, durch Ahlintel und noch eine Ehrenrunde um den Kleingarten – dann war‘s geschafft.

Die beiden Marathonis waren nicht allein unterwegs. Sandra Grave, die sich einen Schnitt von 5:30 Minuten/km vorgenommen hatte, wurde auf der zweiten 15-km-Runde von Diana Baiao begleitet. Diana Beckmann hatte Janine Sahlmann als läuferische Unterstützung auf der 2. Runde an ihrer Seite. Auf der 3. Runde waren die Begleiterinnen dann jeweils per Rad dabei.

„Ich habe unterwegs auch wirklich seelische Unterstützung gebraucht“, gesteht Diana Beckmann im Nachhinein. Sie hatte sich das Ziel gesetzt, „die Distanz unbedingt unter 5 Stunden zu schaffen. Die ersten beiden Runden liefen gut. Aber ab Kilometer 30 musste ich echt auf die Zähne beißen“.

Auch Sandra Grave hatte zu kämpfen: „Die letzten sieben Kilometer waren die schwersten. Da wollten mich meine Beine kaum noch tragen.“

Da half es, wenn die Läuferinnen eine der beiden Verpflegungsstationen erreichten. Am Wasserwerk in Ahlintel feuerten Ehemann Jörg und Tochter Dana Mutter Sandra sowie Diana Beckmann an und versorgten sie zudem mit Wasser und Bananen. Und vor dem Haus der Familie Beckmann taten Dianas Ehemann Markus und ihre Kinder das Gleiche.

Zudem gab es bei der letzten Runde auch noch Unterstützung und Aufmunterung durch einen kleinen Fan-Klub – natürlich unter Einhaltung der Abstandsregel.

Das alles brachte den gewünschten Erfolg: „Es war einfach ein tolles Gefühl“, schildert Sandra ihre Eindrücke, als sie den 42,195 km langen „Coronathon“ nach 3:54 Stunden geschafft hatte. „Klar, ein offizieller Marathon mit Zielankunft und Publikum ist schöner“, gesteht sie. „Aber ich bin trotzdem stolz, es geschafft zu haben“, sagt die LGE-Läuferin, die „vor zehn Jahren im Anfängerkurs mit dem Laufen begonnen“ hat.

Auch Diana Beckmann hielt durch, überquerte nach 4:50 Stunden die Ziellinie vor ihrer eigenen Haustür: „Das war ein klasse Gefühl, einfach unbeschreiblich“, strahlt sie. „Und dieses Gefühl hält auch einige Tage an“, betont Diana Beckmann, die vor acht Jahren mit dem Laufen in der LGE begonnen hat.

Quellennachweis: Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe vom 08.05.2020; Sportredakteur Christoph Niemeyer