93 Emsdettener erwarben 2023 das Sportabzeichen

Quellennachweis: Sportredakteur Marius Holthaus, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 15.01.2024

Eine witzige Pannen-Story, ein spontanes Geburtstagsständchen und eine rüstige 85-Jährige mit ehrgeizigem Ziel: Die Verleihung des Deutschen Sportabzeichens am Sonntagvormittag hatte einiges zu bieten.

Im Mittelpunkt standen die im Jahr 2023 erbrachten Leistungen: 93 Emsdettenerinnen und Emsdettener hatten in unterschiedlichen Disziplinen bewiesen, dass sie in puncto Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination fit sind. Das waren 26 mehr als im Jahr zuvor. Die Kurve zeigt nach Corona also wieder nach oben.

Viele der Sportabzeichen-Absolventen kamen persönlich in die Gaststätte des Salvus-Stadions, um sich ihre Urkunde abzuholen. 20 der Dokumente waren jedoch nicht rechtzeitig geliefert worden und werden nachgereicht. Und noch jemand Wichtiger fehlte: Edmund Wilp, Vorsitzender der Laufgemeinschaft Emsdetten (LGE), die wieder federführend die Prüfungen abgenommen hatte. „Er würde sich diesen Termin normalerweise nie entgehen lassen“, sagte Vereinskollege Guido Kamp. „Das zeigt, dass ihn die Grippe voll erwischt hat.“ Für Wilp übernahmen Kamp und Birgit Heukamp die Verleihung.

Bevor es losging, sprach Ralf Lammert einige launige Begrüßungsworte ins Mikrofon. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV) hatte sich am Vorabend mit seiner Doppelkopf-Runde getroffen. Dabei kam das Gespräch aufs Sportabzeichen. Das riss bei Karten-Kumpel Andreas Kattenbeck alte Wunden auf. Denn der startete vor etlichen Jahren mal einen Angriff aufs Sportabzeichen – doch schon der 100-Meter-Lauf bremste ihn jäh aus. Dabei hatte Kattenbeck die unglaubliche Zeit von 11,4 Sekunden auf die Bahn gezaubert. Das ließ ihn damals selbst direkt stutzig werden: „Leute, mal ehrlich, 11,4 Sekunden über 100 Meter, das kann nicht sein. Zumal ich in Fußballschuhen gelaufen bin.“ Aller Einspruch nützte nichts, Kattenbeck blieb ein gefeierter 100-Meter-Sprinter.

Doch nur für wenige Stunden. Als abends die Ergebnisse in die Liste eingetragen wurden, traute Jürgen Hoppe aus dem Orga-Team seinen Augen nicht und stellte klar: „Es gibt nur vier Emsdettener, die über 100 Meter eine Elfer-Zeit schaffen, und da gehört der Kattenbeck sicher nicht dazu.“ Wie sich bei den Nachforschungen herausstellte, war die Zeit versehentlich schon nach 75 Metern gestoppt worden.

SSV-Vorsitzender gelobt Besserung

Und wie sieht‘s mit Lammerts Sportabzeichen-Karriere aus? Der SSV-Chef (59) schmunzelnd: „Früher habe ich es immer gemacht. Es ist ein guter Gradmesser, um zu sehen, wo man sportlich steht. Die letzten vier Jahre habe ich aber geschlampt. Ich gelobe Besserung.“

Positive Beispiele saßen zahlreich direkt vor ihm. Der jüngste Absolvent 2023 war Joost Preising (6), die älteste Anneliese Schabos (85). „Ich habe das Sportabzeichen zum 9. Mal gemacht“, berichtete das seit 77 Jahren aktive TVE-Mitglied. Was sie ein wenig störte: Ihre Leistungen im Schwimmen, Laufen, Radfahren, Kugelstoßen, Weitsprung und Seilchenspringen reichten „nur“ für Silber. „Dieses Jahr schaffe ich Gold“, kündigte sie entschlossen an.

Auch ihre Tochter Anja Wesseler erhielt am Sonntag ihr Abzeichen. Und ein „Happy birthday“-Ständchen zum 57. Geburtstag obendrauf.