Rad: Bednarczyk und Najmowicz vorne
Quellenangabe: Sportredakteur Ferdi Recker, Emsdettener Volkszeitung, Ausgabe 12.06.2023
Seine Führung nach der Schwimmstrecke behauptete Pawel Najmowicz das ganze Rad-Rennen lang – und wie! Zunächst hielt er seinen Landsmann Waldemar Konczak auf Distanz. Der Drittplatzierte nach dem Schwimmen, Leopold Weinheimer aus Frankfurt, musste seinen Rang nach etwa 30 Runden an Joachim Lingnau aus Petershausen abgeben. Lingnau zog im weiteren Verlauf der Radstrecke auch am Polen Konczak vorbei.
Najmowicz fuhr einem sicheren Rad-Sieg entgegen, mit fast zehn Runden Vorsprung. Auch Rang zwei wurde behauptet, dahinter aber tummelten sich zahlreiche Fahrer, es blieb spannend im Verfolgerfeld. Herausragend fuhr Pawel Najmowicz, der jede 4,412-km-Runde konstant in etwas mehr als sieben Minuten absolvierte, seinen Vorsprung so stetig ausbaute. Was sich beim Schwimmen andeutete, untermauerte Pawel auf dem Rad: Er war mit großen Zielen angereist.
Bei den Damen verlor Margit Schreiber ihre Führung nach dem Schwimmen recht flott. Anja Deiters zeigte im Sattel zunächst die bessere Form, fuhr an die Spitze. Aber nicht lange, da übernahm die Polin Anna Bednarczyk die Führung, hielt sie bis zum Ende der 360 Rad-Kilometer. Simone Pagels aus Hamm gab nach 27 Radrunden mit Problemen auf, Heike Lindemann aus Bad Salzuflen stieg nach 26, Jennifer Schlosser aus Herne nach 57 Runden aus.
Beste Stimmung herrschte am Samstag gegen 18.40 Uhr vor der gut besetzten Tribüne: Pawel Najmowicz fuhr seine letzte Runde, stellte unter dem Jubel der Zuschauer sein Rad nach 11:44:47 Stunden an den Zaun. Flott düste er ins Zelt und bereitete sich auf den Lauf vor, ballte die Faust, als er unter großem Applaus auf die Laufstrecke ging. Bernhard Vogel heizte die Stimmung kräftig an: „Pawel ist in der Lage, einen Marathon klar unter drei Stunden zu laufen.“ Ein neuer Weltrekord bahnte sich an. Doch es sollte anders kommen in der Nacht…
Keine Begleitfahrzeuge beim Rad-Wettbewerb
Auch auf der Radstrecke – insgesamt 360 Kilometer lang – gelten beim DUT ganz klare Regeln. Hier der Überblick:
Begleitfahrzeuge sind verboten, Betreuer dürfen nur am Rand der Radstrecke Verpflegung reichen, dort auch bei eventuellen Rad-Reparaturen helfen. Service- und Kontrollfahrzeuge der LGE beaufsichtigen das Rennen und helfen bei eventuellen Pannen unterwegs. Die Strecke ist in der Nacht nicht komplett beleuchtet, ausreichendes Licht am Rad und an der Kleidung sind also Pflicht. Ab 21 Uhr muss das Licht eingeschaltet sein, in Fahrtrichtung ein weißes Dauerlicht am Rad. Licht am Helm oder ein Blinklicht reichen da nicht aus. Nach hinten ist ein rotes Dauer- oder Blinklicht am Rad fest zu montieren.
Windschatten-Fahren ist strikt verboten, der Minimalabstand zwischen den Fahrern beträgt zehn Meter, seitlich sind es mindestens zwei Meter. Ein Überholvorgang muss nach 30 Sekunden beendet sein. Der überholte Fahrer sorgt umgehend dafür, dass der Abstand von zehn Metern direkt wieder eingehalten wird. Zeit-Limit für das Radfahren war in der Nacht zu Sonntag um 2.30 Uhr. Sportler, die um diese Uhrzeit die Radstrecke nicht beendet hatten, wurden aus der Wertung genommen.