Jürgen Hemesath beabsichtigte am Sonntag im Rahmen des „Steinhart500“ in Steinfurt sein großes Jubiläum zu feiern. Der Veranstalter hatte ihm bereits vor einigen Wochen die Startnummer „100“ reserviert da es sein 100. Marathon/ Ultralanglauf werden sollte. An den letzten zwei Wochenenden bewältigte er planmäßig seine Marathonläufe 98 und 99. Da die Veranstaltung wie bekannt dem Virus zum Opfer fiel, absolvierte Jürgen Hemesath bereits am Freitag erfolgreich seinen Jubiläums Marathonlauf in Emsdetten.

Erst spät, mit 42 Jahren, kam Jürgen Hemesath im Jahr 2015 zum Laufsport. Es dauerte nicht lange bis er beim Teekottenlauf seinen ersten Halbmarathon anvisierte. Hier lief es erstaunlich gut, und er schloss sich der Laufgemeinschaft Emsdetten an. Dort lernte er schnell Marathonläufer kennen und es entstand die Idee, selber irgendwann einmal diese magischen 42,2 Kilometer zu laufen. Nur vier Monate träumte er davon, dann stand er am 6. September 2015 beim „Münster Marathon“ an der Startlinie. Es lief wie erwartet etwas schleppend, aber es lief. Damals lag seine Laufzeit wenige Sekunden über der vier Stunden Marke. Ein halbes Jahr später startete er im März 2016 beim 6-Stundenlauf in Münster und legte dabei eine Distanz von über 63 Kilometer zurück. Von da an war er von den Langdistanzen fasziniert und wollte unbedingt mehr. Die zwei Folgejahre 2017 und 2018 verliefen noch „normal“ mit Distanzen zwischen Marathon und rund 70 Kilometern. Im Jahr 2019 kamen dann die Ultralangstrecken dazu. Im Mai war es beim „WHEW“ in Wuppertal erstmals ein 100-Kilometer-Lauf, und im Juli folgte sein erster 24-Stundenlauf in Bünde/Herford wo er die 24 Stunden komplett durchlief und dabei eine Distanz von 169 Kilometer zurücklegte.

Das Corona-Jahr 2020 verlief ganz anders als erwartet, denn fast alle Laufveranstaltungen fielen aus. Das hielt Jürgen Hemesath aber nicht davon ab trotzdem zu laufen und es wurde bis jetzt sein kilometerreichstes Jahr überhaupt. Bis Anfang November bewältigte er 28 Marathonläufe, zwei 100 Kilometerläufe  und sagenhafte 13 Ultramarathons mit Distanzen bis zu knapp 70 Kilometern. Da das Wetter am vergangenen Wochenende sehr schön war, lief er am Sonntag dann noch den Marathon mit Freunden im Rahmen des „virtuellen Steinhart500“. Das war dann schon der 101. Marathon/Ultralanglauf.

Es gab in den letzten fünf Jahren Höhen und Tiefen, wobei die Höhen deutlich überwiegen. Bis auf eine kleine Verstauchung blieb Jürgen Hemesath  völlig verletzungsfrei und hofft, dass es noch lange so bleibt. Ein Leben ohne den Laufsport ist für ihn undenkbar geworden. Sportliche Ziele gibt es für ihn noch so einige. Geplant ist Pfingsten 2021 bei der „TorTour de Ruhr“ 100 Meilen laufen und noch in diesem Jahr eine Lizenz zum Indoor Cycling Instructor zu erwerben. Das Spinning wird dann seine Ausgleichssportart sein und ihm als Trainer in einem Fitnessstudio sicherlich viel Freude bereiten.